In den letzten 3 Jahren sind wir den Opel Astra J mit Autogas gefahren. Da Opel mittlerweile bereits den Opel K aufgelegt hat und diesen aktuell nicht mit LPG anbietet, möchten wir eine Bilanz ziehen. Was hat uns überzeugt und was vielleicht nicht? Welche Kosten sind in dieser Zeit entstanden und welche Ersparnis haben wir erreicht? Lohnt sich der Astra J LPG EcoFLEX als junger Gebrauchter?
Wie die Zeit vergeht, bereits vor über 3 Jahren haben wir uns den damals neuen Opel Astra J mit werksseitiger Autogas-Anlage gekauft und waren damit einer der Ersten (immerhin haben wir Modell 34 bekommen). Versprochen haben wir uns einen sportlichen Flitzer, da der Astra zu diesem Zeitpunkt auch der leistungsstärkste PKW mit Autogas ab Werk war. Immerhin bringt er es auf 140 PS bei einer Kraft von 200 Nm, die er auf die Straße überträgt. Gepaart mit einer Höchstgeschwindigkeit von etwas mehr als 200 km/h hatten wir einige Erwartungen. Und man kann es einfach nicht anders sagen, diese Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Selbst mit Gepäck und Passieren an Bord machte er eine gute durchzugsstarke Figur, mit einem Porsche kann man sicherlich nicht mithalten, auch nicht mit einem A6 oder BMW, aber den Spruch aus der Opel-Werbung "ärgert die Oberklasse" konnten wir erkennen! Er macht einfach Spaß, ob nun auf der Landstraße beim dahincruisen oder auch mal beim gasgeben auf der Autobahn. Selbst im Stadtverkehr liegt er gut auf der Straße und macht was man ihm sagt!
Was uns anfangs weniger Spaß gemacht hat, waren einige kleine Mängel, wie Sie hier nachlesen können! All diese Problemchen konnten aber recht schnell gelöst werden und wir können an dieser Stelle sagen, dass uns der Astra LPG bisher nicht im Stich gelassen hat (3x Klopf auf Holz, toi toi toi).
Kommen wir zu den Kosten...
Bei der Inspektion und auch beim TÜV unterscheidet sich der mit Autogas fahrende Astra nur wenig von denen seiner Benzin-Kollegen, die kleine Inspektion kostet rund 350 Euro, die große mit rund 450 Euro etwas mehr. Hier kommen beim LPG-Antrieb noch die Kosten für einen Gas-Filter bei der Inspektion hinzu und alle 30.000 Kilometer müssen die Zündkerzen getauscht werden (zusammen etwa 100 Euro mehr, die Zündkerzen sind spezielle Gas-Kerzen, die dementsprechend auch etwas teurer sind als normale). Bei der TÜV-Prüfung muss zusätzlich noch eine Gas-Anlagen-Prüfung vorgenommen werden (ähnlich wie beim Betrieb einer Gas-Flasche im Wohnmobil, die jedes Jahr geprüft werden muss). Bei dieser Prüfung wird die Anlage auf ihre Sicherheit hin gecheckt, Kosten hierfür ca. 30 Euro (alle 2 Jahre zum TÜV).
In den letzten 3 Jahren sind wir 63.000 Kilometer gefahren, macht - wenn wir die Werksangaben beim Verbrauch zu Grunde legen - einen Verbrauch im reinen Benzin-Betrieb von rund 3800l Benzin oder wenn wir rein mit Autogas gefahren wären von rund 5000l Autogas. Klingt erstmal nach einem deutlichen Nachteil für Gas, immerhin sind rein rechnerisch mehr mal 1200l mehr Gas durch den Motor geströmt als es mit Benzin der Fall gewesen wäre. Jetzt kommen aber die Literpreise für Benzin und Autogas zum Tragen: Legen wir doch mal einen durchschnittlichen Preis für Benzin von 1,50 in den letzten 3 Jahren fest und machen das gleiche bei Autogas mit etwa 0,70 Euro, dann ergeben sich Spritkosten von ca. 5700 € für Benzin, für Autogas sind es rund 3500 Euro. Ersparnis = 2200 Euro in 3 Jahren.
Das sind die Spritkosten mit den werksseitig angegebenen Zahlen beim Verbrauch. Nach rund 63.000km können wir aber auch die unter reellen Bedingungen zu erwartenden Verbrauchszahlen abschätzen und hier liegt der Unterschied zwischen Benzin und Autogas nur bei rund 1l pro 100km, nicht wie angegeben bei mehr als 2l. Rechnen wir also nochmal neu: Benzinverbrauch etwa 8l und Gas rund 9l, macht 5000l Benzin und knapp 5700l Autogas, der Abstand veringert sich also wie erwartet. Bei den Kosten ergeben sich daher 7600 Euro für Benzin und 4000 Euro für Gas. Ersparnis = 3600 Euro in 3 Jahren.
Fazit beim Verbrauch: Auch wenn wir einen deutlich höheren Verbrauch als vom Hersteller angegeben festgestellt haben, durch den niedrigeren Abstand bei den Verbrauchswerten im reellen Fahrbetrieb ist die Einsparung durch Autogas noch deutlich höher. Zur Erinnerung, die Mehrkosten beim Kauf damals waren eben 2200 Euro (Listenpreis) für den Astra mit Autogas. Nach den Werksangaben sind als mindestens 60.000km zu fahren bis sich die Mehrkosten reingefahren haben, unter reellen Bedingungen sind es dann deutlich weniger. Damit werden jetzt pro gefahrene 1000 Kilometer knapp 50 Euro in die Haushaltskasse (berechnet an den aktuellen Spritpreisen an den Tankstellen) gespült.
Wer unseren PKW haben möchte kann sich gern bei mobile.de informieren, hier bieten wir unseren PKW zum Kauf an, da wir uns für einen größeren PKW entschieden haben (den Opel Insignia ebenfalls mit Autogas).
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Letzte Änderung am Donnerstag, 01 November 2018 21:15