Seit unserem letzten Bericht zu unserem Opel mit Autogas - in dem es ja um die kleine Probleme mit der KFZ-Steuer und dem FlexFloor-Gepäckraumboden ging - sind nun schon einige Kilometer mit Autogas ins Land gegangen. Es ist also an der Zeit unsere neuesten Erfahrungen zu veröffentlichen.
Beginnen wollen wir mit den in unserem letzten Beitrag veröffentlichten Problemen. Den eigentlich serienmäßigen Gepäckboden - der uns aber berechnet wurde - hat uns unser Opel-Händler mittlerweile komplett und ohne Probleme erstattet. Wir ratten also allen Astra-Käufern, die ebenfalls den Gepäckraumboden im LPG-Modell bestellt haben, dies beim betreffenden Händler zu beanstanden und eine den Nachlässen angepasste Erstattung zu verlangen. Begründung: Technisch bedingt ist der höhenverstellbare als FlexFLOOR bezeichnete doppelte Boden im Kofferraum serienmäßig und daher nicht aufpreispflichtig!
Die Angaben zum CO2-Ausstoss bei unserem Test-Astra, die wir zunächst als falsch angenommen haben, sind so wohl nun doch richtig. Laut Opel sind ab einer Reifengröße von 235mm Breite andere Verbrauchswerte - nämlich statt 7,9 nun 8,3 l/100km - angegeben. Nur leider wurde dies durch einen Fehler in der Bestelldatenbank für uns als Käufer weder in der Bestellung noch bei Opel auf der Website im Konfigurator ersichtlich. Für dieses Fehler seitens Opel wurde uns aber bereits eine Entschädigung in Aussicht gestellt. Wie diese im Detail aussieht können wir an dieser Stelle noch nicht sagen, werden es dann aber nachholen, sobald klar ist, wie Opel dies regulieren wird.
FAZIT: Alles in allem zeigte sich Opel in diesen o.a. Problemen sehr gesprächsbereit und einsichtig - eben was Recht ist, soll auch Recht bleiben! Daumen hoch!
Kommen wir nun zu den Fahrerfahrungen auf den letzten 5000 Kilometern, die unser Test-Autogas-Astra in den letzten 2 Monaten zurücklegen musste.
Technische Probleme sind weiterhin nicht auszumachen. Die Anlage schaltet extrem schnell nach dem Starten des Motors in den Gasbetrieb um - selbst bei den aktuellen Temperaturen, die morgens teilweise nur noch 10 Grad betragen, reichen etwa 200 Meter (oder ca. 20 bis 30 Sekunden) aus. Es ist im Moment also noch kein Unterschied zu den am Anfang der Testreihe noch vorherrschenden sommerlichen Temperaturen festzustellen. Wie sich die Anlage dann im Winter verhält, werden wir bei den entsprechenden Temperaturen sehen.
Die Verbrauchswerte sind im Vergleich zum 1. Bericht vor gut 2 Monaten leider etwas gestiegen. Allerdings muss man den Werten auch zu Gute halten, dass die meisten Kilometer auf der Autobahn gefahren wurden, am Anfang noch sehr ruhig und mit maximal 120 km/h, jetzt aber auch mal bis 150 km/h. (Nebenbei bemerkt haben wir auch mal getestet, wo das Limit nach oben ist - die angegebenen 202km/h schafft der Autogas-Astra locker.) Zurück zum Verbrauch: Während wir auf den ersten 1000 Kilometern, wie gesagt in Einfahrmanier, knapp 9 Liter (8,9 l/100km) verbraucht haben, sind wir nach 5000km bei etwa 9,7 Litern Autogas auf 100km. Eine genaue Auflistung der Tankungen und Verbrauchswerte werden wir in den kommenden Tagen dann noch in einem Autogas-Tank-Tagebuch veranschaulichen. Was durch das schnelle Umschalten der Anlage noch sehr positiv auffällt, ist der Benzinverbrauch: Hier haben wir nach 5000km erst 1/4 des Tankinhalts verbraucht, also rund 14 Liter Superbenzin, nichts im Verhältnis zu den bereits knapp 500l Autogas (oder umgerechnet ca. 2,8%).
Leider müssen wir aber nun auch noch ein bis 2 negative Punkte ansprechen, die wir festgestellt haben und die betreffen die Verarbeitung des Opel Astra. Sowohl im Werk als auch bei der nachträglichen Installation der Gasanlage bei OSV in Rüsselsheim, wurde leider nicht so recht auf die korrekte Befestigung einzelner Bauteile (bei uns die Heckschürze und die Radkastenverkleidung) geachtet. Wie wir erst beim Putzen der Felgen am Hinterrad bemekt haben, wurde die innerhalb des Radkastens angebrachte Verkleidung beim Einbau der Gasanlage nicht wieder richtig befestigt. Dadurch und durch den Fahrtwind kam es zu Reibung zwischen der Verkleidung und dem Hinterrad, sodass sich das Rad teilweise durch die Verkleidung gefressen hat. Die Heckschürze löst sich durch Wärmeausdehnung und bei unebenen Straßen ebenfalls auf der Beifahrerseite unterhalb der Heckleuchten leicht ab. Es ist nicht so, dass sie abfallen könnte, allerdings steht sie regelmäßig leicht ab und lässt sich dann wieder festdrücken. Für beide Fälle hat Opel aber bereits die Bereitschaft signalisiert auf Garantiebasis nachzubessern! Dabei wird dann auch der Reifen geprüft, da wir angemerkt haben, dass sich hier ebenfalls eine Beschädigung durch die Hitzeentwicklung bei der Reibung ergeben haben kann. In dieser Sache berichten wir natürlich weiter... Update 19.09.2012: Die Mängel wurden von Opel auf Garantieebene zu unserer Zufriedenheit behoben!
GESAMT-FAZIT: Trotz der beschriebenen Mängel halten wir den Opel Astra mit Autogas weiterhin für ein tolles Fahrzeug. Opel überzeugt hierbei zum einen durch ein gutes Leistungs-Verbrauchs-Verhältnis. Der Kundenservice reagiert schnell und auch in unserem Sinne ohne Probleme zu machen. Und der Komfort, den der Astra bietet, sucht in dieser Preisklasse seines gleichen! Unsere Empfehlung lautet also weiterhin: Wenn Sie sich gerade nach einem neuen PKW umschauen, lassen Sie sich nicht von den Negativ-Schlagzeilen, die Opel in den letzten Wochen und Monaten geliefert hat (Wirtschaftliche Situation des Unternehmens, etc.), abschrecken! Die Fahrzeuge sind modern, ausgereift und bieten Ihnen auch ein enormes Sparpotential (durch Autogas-Motoren in fast allen Modellen der Rüsselsheimer!). Ein Angebotsbeispiel und die Möglichkeit sich Ihren Wunsch-Astra zusammenzustellen (auch für herkömmliche Benziner oder Diesel) finden Sie auf der folgenden Seite...