Angesichts stetig steigender Preise für Benzin und Super suchen viele Autofahrer nach Alternativen, um die Kosten für Ihre Mobilität zu senken. Dabei spielt Autogas bzw. LPG, wie dieser Kraftstoff auch genannt wird, mit aktuell bereits rund 500.000 zugelassener PKW in Deutschland eine immer größere Rolle. Doch lohnt sich die Anschaffung sei es jetzt als Neuwagen oder nachträglich per Umrüstung wirktlich?
Über einen solchen Tankadapter wird der PKW mit Autogas bzw. LPG betankt.
Einfach ist die Analyse nicht, welche Variante der Anschaffung eines Autogas-PKW effektiver ist. Dafür sind besonders die Fahrleistung pro Jahr und auch der Verbrauch des PKW entscheidend und nicht zuletzt auch die persönliche finanzielle Situation.
Haben Sie eine hohe Kilometer-Fahrleistung pro Jahr, z.B. als Berufspendler, der täglich mehrere 100 Kilometer zur Arbeit fährt, und zudem noch einen recht durstigen PKW, dann lohnt sich die Autogas-Anlage ganz sicher. Fahren Sie dabei bereits einen sehr sparsamen neuen PKW, verzögert sich die Rentabilität je nach Sparsamkeit. Am längsten dauert es bei Wenigfahrern bis sich die Umrüstung des PKW oder die Anschaffung einen neuen LPG-PKW gelohnt hat. Als grobe Richtung gilt: Fahren Sie pro Jahr weniger als 10.000 Kilometer lohnt die Anschaffung oder Umrüstung kaum. Ab 10.000 km bis 20.000 km kommt es auf den Verbauch des PKW an. Bei Verbrauchswerten jenseits von 10 Liter/100km macht sich die Umrüstung in diesem Bereich bereits nach 3 bis 4 Jahren bezahlt. Über 20.000 km pro Jahr und bei einem Verbrauch um 10l reduziert sich diese Zeit etwa um 1 Jahr pro 10.000 km.
Letztlich muss in die Entscheidung bei der Umrüstung auch mit einbezogen werden, wie lange Sie Ihren aktuellen PKW fahren möchten bzw. können. Diese Zeit sollte auf jeden Fall deutlich über der Amortisierungszeit liegen.
Um den Durst der Autofahrer nach Kostenreduzierung beim Autofahren zu stillen, bieten bereits zahlreiche PKW-Hersteller Modelle mit Autogas-Anlagen ab Werk an. Hierbei wird das Fahrzeug seitens der Hersteller bereits auf die LPG-Anlage eingestellt und die Bauteile auf einander abgestimmt. Zudem gilt bei Neufahrzeugen die normale Werksgarantie für PKW und Gas-Anlage, die bei einer Nachrüstung einer Autogas-Anlage in der Regel für das Fahrzeug erlischt. Beides Vorteile, die eher für den Erwerb eines Neuwagens mit Gas-Anlage sprechen. Darüberhinaus sind die Preisunterschiede zwischen den LPG-Modellen und den normalen Otto-Motor-Modellen oft geringer, als die Nachrüstung eines "alten" PKW verursachen würde. Zum Beispiel der von Opel angebotene LPG-Astra kostet rund 2200 Euro mehr als vergleichbare Modelle ohne Autogas. Eine Nachrüstung dieses Modells würde aber mit rund 3000 Euro ca. 800 Euro mehr kosten. Kosten, die erst nach ca. 1 Jahr zusätzlich herausgefahren sind (8l Verbrauch und ca. 20.000 km pro Jahr).
Fazit: Die Umrüstung auf Autogas oder der Kauf eines Neuwagens mit LPG lohnt sich nach wie vor, wobei letztere in Betracht gezogen werden sollte, wenn es sowieso ein neuer PKW sein soll. Letztenendes ist die Entscheidung aber wohl von der persönlichen finanziellen Situation abhängig, da sowohl die Umrüstung als auch der Neukauf mit erheblichen Kosten einhergehen.
